Langsame Radschnellwege

In diesem Monat gibt es ein rundes Jubiläum. Vor genau 10 Jahren, im November 2013 hat das Land NRW im Rahmen eines "Planungswettbewerb Radschnellwege" fünf Radschnellweg-Projekte prämiert. Diese fünf Projekte mit einer Gesamtlänge von über 150 Kilometer feiern also diesen November ihr 10-jähriges Planungs-Jubiläum. Leider ist beim Bau dieser Radschnellwege gar nichts schnell. Nur 1,5 Kilometer der prämierten Strecke sind nach 10 Jahren umgesetzt.
Auch beim RS1 von Duisburg bzw. Moers bis Hamm, der nicht Teil des Wettbewerbs war, geht es nur schleppend voran. Die Planungen zum Radschnellweg Ruhr sind sogar noch drei Jahre älter. Von den insgesamt 115 Kilometern sind bisher etwa 19 Kilometer befahrbar, wobei nur etwa ein Drittel (also gut 6 Kilometer) davon auch wirklich dem RS-Standard entsprechen.
Dieses Schleich-Jubiläum will der ADFC NRW groß feiern, um damit auf die Langsamkeit der Schnellwege hinzuweisen.
Den November machen wir nun zum NRW-weiten Themenmonat Radschnellwege. Unsere Zielsetzung ist öffentliche Aufmerksamkeit auf den RSV-Ausbau-Stillstand zu lenken und die Landesregierung dazu bringen, geeignete Maßnahmen für einen schnelleren Ausbau zu ergreifen und den Baulastträgern "Beine zu machen".
Am 18. November wird es eine Demo entlang der prämierten Strecke Frechen-Köln geben. Hier hat auch Landes-Verkehrsminister Oliver Krischer seine Teilnahme angekündigt.
Auch entlang des Radschnellweg Ruhr wird es Aktionen geben. Die ADFC-Gliederungen von Moers über Duisburg, Mülheim, Essen und Gelsenkirchen werden die Trasse in Etappen bereisen.
Eine dieser Erkundungstouren startet am Sonntag, den 19. November um 10:45 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in Moers. Die Regionalbahn 31 kommt hier um 10.27 an.Wir hoffen, hier auch schon Informationen zur geplanten Fortführung des RS 1 nach Kamp-Lintfort geben zu können. Wir nehmen dann die geplante Trasse nach und durch Duisburg unter die Räder und erläutern an Zwischenstopps die uns jeweils bekannten Planungsstände.
Über Moers Asberg, Winkelhausen und Asterlagen erreichen wir die A 40 – Rheinbrücke. Am Rheindeich in Neuenkamp gibt es gegen 12.00 – 12.15 Uhr einen Zustiegsmöglichkeit.
Weiter geht es durch Neuenkamp über das Marientor und Plessing-, Krämer- und Mercatorstraße geht es zum Hauptbahnhof, wo gegen ca. 13 Uhr eine Überraschungsaktion geplant ist.
Da das Gelände des alten Güterbahnhofs, über das die Trasse geführt werden soll, noch nicht befahrbar ist, müssen wir diesen Bereich über die Düsseldorfer Straße umfahren. Am Südende des Neubaugebiets „Duisburger Dünen“ machen die Querung der Bahnlinien und des Sternbuschwegs am Grunewald und später auch der Koloniestraße große Probleme, für die es bisher keine Lösung gibt.
Durch den Duisburger Wald erreichen wir die Stadtgrenze Mülheim. Hier im Wald steht auch nach 13 Jahren noch nicht fest, ob der Radschnellweg nördlich oder südlich der Güterbahn geführt werden soll.
Zu dem Abschnitt bis zur Hochschule Ruhr West ist in der Mülheimer Bezirksvertretung 3 am 16. November ein aktueller Sachstandsbericht zugesagt. Wir hoffen, dass wir dazu auf der Tour auch Neuigkeiten berichten können.
Zum Abschluss befahren wir dann noch als Highlight den mit allen Standards eines Radschnellwegs ausgebauten kurzen Abschnitts bis über die Ruhr. Die Tour endet nach knapp 30 km gegen 15 Uhr vor dem Hauptbahnhof Mülheim an der Ruhr.
Wir laden alle Interessierten ein, diese Tour ganz oder in Teilen mit uns zu fahren.