Zubringertour zur Demo "Stopp A5-Ausbau"

Die Bundesregierung plant, die Autobahn A5 auf zehn Fahrstreifen auszubauen. Dagegen gibt es Widerstand aus dem Rhein-Main-Gebiet. Über 40 Organisationen rufen zur Fahrraddemo am 29.09.2024 auf, um gegen das Projekt zu protestieren und eine klimafreundliche Mobilitätswende zu fordern.

Ein Bündnis aus ADFC Kreis Groß-Gerau, dem Verein Energiewende, dem BUND Kreisverband Groß-Gerau und dem Forum Verkehrswende Groß-Gerau bietet am 29. September 2024 zwei Radtouren nach Frankfurt zur Demo „Stopp A5-Ausbau“ an. Eine der Touren - Leitung ADFC Kreis Groß-Gerau - startet um 9:30 Uhr am Leinreiter (Landungsplatz) in Rüsselsheim. Weitere Treffpunkte sind der Marktplatz in Groß-Gerau (10:30 Uhr), der Bahnhof in Mörfelden (11:30 Uhr) und der Bahnhof in Walldorf (12:00 Uhr). Diese Strecke ist ab Rüsselsheim rund 45 Kilometer lang. Die zweite Radtour - Leitung Verein Energiewende - startet um 11:30 Uhr ebenfalls am Leinreiter (Landungsplatz) in Rüsselsheim und führt bis Frankfurt am Main entlang. Diese Strecke ist ab Rüsselsheim rund 30 Kilometer lang. Um 14 Uhr beginnt die Demo am Mainkai in Frankfurt. Nach der Fahrrad-Demo durch Frankfurt unter anderem auf der A5 endet die Demo mit einer Kundgebung gegen 16 Uhr am Kultur-Campus in Frankfurt-Bockenheim. Von hier aus führt die Radtour für die Teilnehmer:innen aus dem Kreis Groß-Gerau wieder zurück nach Rüsselsheim. Eine Rückfahrt per S-Bahn ab Frankfurt ist Richtung Rüsselsheim möglich.

Mario Schuller, Vorsitzender des ADFC Kreis Groß-Gerau: „Der Ausbau der A5 ist völlig aus der Zeit gefallen. Schon heute haben wir im Rhein-Main-Gebiet Probleme durch zu viel Autoverkehr, sodass die Alternativen nicht ausreichend ausgebaut werden können. Ein weiterer Ausbau der A5 würde noch mehr Menschen ins Auto locken, zerschneidet über Jahre hinweg mehrere wichtige Radverkehrsverbindungen und ist das Gegenteil von dem, was die betroffenen Kommunen brauchen.“

Beate Drodt, Sprecherin des Forum Verkehrswende Groß-Gerau: „Was soll das? Die Ampelregierung will die A5 auf zehn Fahrstreifen verbreitern. Sie ist aber nicht in der Lage, unsere Brücken zu sanieren, den dysfunktionalen Öffentlichen Verkehr zu ertüchtigen und die vorhandene Verkehrsinfrastruktur zu modernisieren. Dagegen müssen wir uns wehren!“

Laut einer Machbarkeitsstudie der Autobahn GmbH von 2019, die erst seit Kurzem für die Öffentlichkeit zugänglich ist, würde die geplante Verbreiterung der A5 zu erheblichen Auswirkungen auf Anwohnerinnen und Anwohner und Umwelt führen. Zwei Sportplätze, geschätzte 100 Grundstücke und Gärten, 12 Kleingartenvereine, ein Europäisches Vogelschutzgebiet, mindestens ein Habitat einer geschützten Tierart und ein Trinkwasserschutzgebiet im bereits schwer geschädigten Stadtwald sind bedroht. Hinzu kommt die zunehmende Lärm- und Abgasbelastung.

Diverse Studien belegen, dass mehr und größere Straßen nicht zu einer Reduzierung von Staus führen. Im Gegenteil: Neue Angebote schaffen neue Nachfrage und binnen weniger Jahre nimmt der Verkehr so weit zu, dass es auf den neuen Straßen wieder Stau gibt. Auch die Machbarkeitsstudie spricht von erheblichem induziertem Verkehr.