Durch die Rieselfelder von Münster

Ursprünglich als Kläranlage zur Verrieselung von Abwässern genutzt, wurden die Felder von 1900 bis 1976 betrieben. Die Wahl des Standorts fiel auf ein ehemaliges Eichen-Hainbuchenwaldgebiet, das durch menschliche Aktivitäten degradiert worden war. Durch die Verrieselung konnten die nährstoffarmen Böden wieder fruchtbar gemacht werden, was den Anbau von Gemüse und die Milchviehhaltung ermöglichte. Mit der Einführung zentraler Kläranlagen wurde die ursprüngliche Funktion der Rieselfelder jedoch obsolet.

In den 1970er Jahren begann eine Umwandlung der Rieselfelder in ein Schutzgebiet für Wasser- und Watvögel. Die biologische Station, die 1968 gegründet wurde, spielt eine zentrale Rolle bei der Erforschung und dem Schutz der Vogelwelt in diesem Gebiet. Die Rieselfelder bieten idealen Lebensraum für zahlreiche Vogelarten, insbesondere Zugvögel, die hier auf ihren Reisen zwischen Brut- und Wintergebieten Rast machen. Die Vielfalt an Wasserflächen und Verlandungszonen schafft optimale Bedingungen für Nistplätze und Nahrungssuche.

Heute sind die Rieselfelder ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber und Ornithologen. Besucher können über gut ausgebaute Wege das Gebiet erkunden, Schutzhütten nutzen und an geführten Touren teilnehmen. Jährlich zieht das Gebiet über 60.000 Menschen an, die die Ruhe und Schönheit der Natur genießen möchten. Die Kombination aus Naturschutz und Erholung macht die Rieselfelder zu einem einzigartigen Erlebnisort in der Nähe von Münster.