Stolpersteintour 2025

Mit der Stolpersteintour 2025 gedenkt der ADFC Unna der Familie Stern aus Hemmerde.

Die Familie Stern aus Hemmerde erlebte während der NS-Zeit gravierende Verfolgung und wirtschaftliche Benachteiligung. Karl Stern, ein Metzgermeister, musste 1938 sein erfolgreich geführtes Geschäft aufgeben, nachdem es aufgrund seiner jüdischen Herkunft boykottiert wurde. Er wurde in Schutzhaft genommen und verbrachte über zwei Jahre in verschiedenen Zwangsarbeitslagern, was zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führte. Trotz dieser Umstände erhielt er erst Jahre später Entschädigungen, die jedoch oft nicht den erlittenen Verlusten entsprachen.

Sein Sohn Walter Stern war ebenfalls von Diskriminierung betroffen. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung durfte er keine Ausbildung zum Metzger machen und war gezwungen, als Hilfsarbeiter zu arbeiten. Nach dem Krieg konnte er schließlich im väterlichen Betrieb eine Lehre absolvieren, was ihm half, sich beruflich neu zu orientieren. Die Dokumente belegen die systematische Benachteiligung der Familie und die Schwierigkeiten bei der Beantragung von Entschädigungen.

Die Entschädigungsanträge der Familie zeigen die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert war, um für die erlittenen Ungerechtigkeiten Wiedergutmachung zu erhalten. Karl Stern erhielt nach dem Bundesentschädigungsgesetz einige Zahlungen, doch die finanziellen Mittel deckten oft nicht die enormen Verluste ab, die durch die Verfolgung entstanden waren. Die Akten verdeutlichen die Notwendigkeit einer umfassenden Aufarbeitung der Geschichte und der Entschädigung für die Opfer des Nationalsozialismus.