Raddemo auf der B 8 – Verkehrswende statt Radwegende
Am Sonntag, den 01. Juni 2025 führen der ADFC Aschaffenburg-Miltenberg e.V. und der VCD Aschaffenburg-Miltenberg e.V. eine Raddemo auf der B 26 und B 8 durch.
Unsere Strecke
Vom Marktplatz an der Stadthalle Aschaffenburg fahren wir auf der B 8 (Schnellstraße) und durch Kleinostheim bis zum Kreisverkehr Heubrach am nördlichen Ortsausgang. Dort machen wir die “Verkehrswende” und fahren zurück nach Aschaffenburg zur Schlusskundgebung vor der Stadthalle.
Es gibt einen Zubringer aus dem Aschafftal ab der Realschule Bessenbach zum Treffpunkt vor der Stadthalle Aschaffenburg.
Zubringer Bessenbach – Hösbach – Aschaffenburg
13:30 Realschule Bessenbach
13:40 Keilberg - Kriegerdenkmal
13:45 Unterbessenbach - Abzweig Waldaschaff
13:55 Hösbach-Bahnhof - Bahnhof
14:10 Hösbach - Junge Mitte
14:15 Goldbach - Corseullies-Platz
Der Start der Raddemo ist um 15 Uhr auf dem Marktplatz in Aschaffenburg (Schlossplatz). Es gibt eine Start- und eine Schlusskundgebung. Bei der Kundgebung um 15 Uhr sprechen Dennis Handt (VCD) und Tino Fleckenstein (ADFC).
Worum geht es?
Gute Infrastruktur für den Radverkehr
Wir wollen eine gute Infrastruktur für den Radverkehr. Aktuell werden Machbarkeitsstudien für Radschnellwege diskutiert. Am 14. Juni 2024 wurde die Machbarkeitsstudie Radschnellweg Aschaffenburg-Hanau vorgelegt, die das Aschafftal bis Hösbach liegt schon vor. Das Land Bayern hat nun einen Ausbauplan Radverbindungen vorgelegt, in dem Abschnitte Aschaffenburg-Kleinostheim und Aschaffenburg Hösbach als Projekte aufgeführt sind. Das Vorlegen einer Machbarkeitsstudie ist eben noch keine umgesetzte Maßnahme und wie aktuell zu sehen ist geht es aktuell nicht voran.
Es fehlt ein integrativer Ansatz alle Verkehrsarten gleich von vorne herein mitzudenken und setzt statt dessen die Fehler der 60er Jahre fort, eine Zeit in der das Auto Maß aller Dinge war. Dies konnten wir in den letzten Monaten bei mehreren Projekten des staatlichen Bauamtes sehen. U.a. die Umgehung Karlstein ohne vollständigen Radweg, die Situation des Radweges entlang der B 26, der teilweise nicht benutzbar ist. Für den Kraftverkehr werden Fahrbahnen saniert, wie auch auf der B 8 – der Radverkehr zwischen Mainaschaff und Kleinostheim wird über eine defekte Strecke unter der Autobahn entlang geführt.
Mittlerweile haben viele Menschen erkannt, dass z.B. mit dem Rad eine attraktive Alternative vorhanden ist. Die Menschen wollen mit dem Rad fahren und dafür brauchen sie eine gute und sichere Radinfrastruktur. Damit sollte im Rahmen der Möglichkeiten begonnen werden und eine Umsetzung nicht weiter vertagt werden. Das Remosi-Gutachten hat einige gute Ansätze. Wie es in der Realität aussieht, ist an dem langsamen Vorankommen mit den Radschnellwegen oder den im Remosi-Gutachten genannten zusätzlichen Mainbrücken zu sehen.
Das Radverkehrskonzept des Landkreises Aschaffenburg lässt ebenso deutlich Luft nach oben. Mit den eher zurückhaltenden Planungen lässt sich die beschlossene Zielsetzung Verdopplung des Radverkehrs im Landkreis bis 2035 nicht erreichen. Hierzu braucht es eine gute, einladende und alltagstaugliche Radinfrastruktur.
Kleinostheim - das Ziel der Demo - hat mit der Note 4,1 im Fahrradklimatest des ADFC 2022 eine relativ schlechte Bewertung erreicht. In Kleinostheim und anderen Gemeinden wurde bisher das Auto einseitig priorisiert. Das muss vor Ort besser werden, wenn wir die Menschen auf das Fahrrad bringen wollen! Da kann es nicht angehen, dass der Verkehrsentwicklungplan von der Kommunalpolitik jahrelang verzögert wird.
Enormes Potenzial Radverkehr für den Klimaschutz
Es wurde eine Studie des Fraunhofer-Instituts vorgelegt, nach der Deutschland bis 2035 ein weltweit führendes ‚Fahrradland-Plus‘ werden kann, in dem die Menschen gerne und sicher fast die Hälfte der alltäglichen Wege auf dem Rad zurücklegen.
Es ist erwiesen, dass das Fahrrad enormes Potenzial zur Verbesserung der Klimabilanz hat, da es ein Drittel der Verkehrsemissionen im Nahbereich einsparen kann. Voraussetzung ist, dass die Verkehrspolitik den ambitionslosen ‚Weiter wie bisher‘-Kurs verlässt.
Wenn man es in Deutschland mit den Klimazielen und hoher Lebensqualität ernst meint, muss das Fahrrad der neue Standard für die alltägliche Mobilität sein. Drei Bausteine sind dafür erforderlich:
Infrastruktur: Der Bau von sicheren und leistungsfähige Radwegenetzen,
Verknüpfung von Rad und Bahn fördert
Kommunen mit kurzen Wegen und angepasstem Tempo
19 Megatonnen CO2-Äquivalent ließen sich einsparen, das sind über 200 kg pro Person in Deutschland. Deshalb treten wir auf der Stelle und haben einen CO2-Ausstoß im Verkehrssektor, der sich in Bezug auf den Schadstoffausstoss nicht wesentlich von dem von 1990 unterscheidet – trotz Elektromobilität und sogenannter technischer Fortschritte in der Verbrauchsreduktion. Begeben wir uns also auf den Weg Radverkehr als Baustein der Decarbonisierung auf den Weg weg zu bringen. Das braucht auch nicht ewig und kostet kein Vermögen, wenn man z.B. Verkehrsflächen umverteilt. Weg vom Auto hin zu einer umweltverträglichen, menschenverträglichen Mobilität.
Diesmal nutzen wir die für den Autoverkehr hervorragende Infrastruktur. Die „Vision Zero“ ist das als Ziel: Niemand soll im Straßenverkehr verletzt werden oder sterben.
Weitere Infos zur Demo unter adfc-aschaffenburg.de/raddemo
Veranstalter sind der Kreisverband Aschaffenburg-Miltenberg e.V. des ADFC und der VCD Aschaffenburg-Miltenberg e.V..
Unterstützt wird die Demo darüber hinaus von
Verein Verkehrswende Waldaschaff e.V.
Verkehrsinitiative Hösbach
Bund Naturschutz, Kreisgruppe Aschaffenburgs
ADFC-Ortsgruppen Bessenbach und Kleinostheim.
Die jeweilige Position der einzelnen Zubringer und der Hauptdemo wird auf der Critical Mass App angezeigt. So könnt Ihr sehen,
wo die Demo gerade ist. https://www.criticalmaps.net/
| Aktionen, bei denen Rad gefahren wird |
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