Anmeldung geschlossen oder ausgebucht
Start
Startpunkt
Sa. 22. Mai 2021
05:15
Bahnhofstraße 74-78, 59423 Unna
Skywalk
Sehenswürdigkeit
Sa. 22. Mai 2021
09:20
- 09:50
Skywalk Möhnetal, 59581 Warstein
Casa Villani
Pause
Sa. 22. Mai 2021
12:00
- 13:00
Mendener Straße 22, 59755 Arnsberg
Ende
Die Tour muss Pandemie-bedingt leider enfallen!
Die Anfahrt erfolgt mit der Bahn. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist erforderlich bis zum 20. Mai 2021 bei Werner Wülfing unter 02303 12981.
Die Möhne von der Quelle bis zur Mündung zu erfahren, ist das gesteckte Ziel dieser Tour. Das erste Problem: Wo bitte ist die Quelle der Möhne?
Nach heftigem Streit wurde erst im Jahr 1971 die Lage der Möhnequelle auf eine Stelle oberhalb des Briloner Kurparkes am Osthang des Poppenbergs auf etwa 545 m über NN in der sogenannten „Kleinen Schweiz“ festgelegt worden. Allerdings beanspruchen auch andere Stadtteile die Lage des Ursprungs. Grund für den Streit ist, dass es mehrere Quellbäche gibt. Keiner der Quellbäche trägt jedoch den Namen Möhne. Die Quellbäche durchfließen die Briloner Hochfläche. Im Massenkalk dieses Höhenzugs verschwinden die meisten Bäche im Untergrund. Viele dieser Bachschwinden wurden jedoch verfüllt, sodass die Wasser der Aa und der Hunderbecke nicht mehr gänzlich im Erdreich verschwinden und ihre Bachbetten nicht mehr trockenfallen.
Den Zusammenfluss von Aa und Hunderbecke nennt man den Möhneursprung. Ab dieser Stelle wird der Fluss „Möhne“ genannt.Bei unserer Tour entlang der Möhne folgen wir in weiten Teilen dem Pengel-Anton-Radweg. Der „Pengel Anton“ oder auch „Pängel Anton“ bzw. „Pingel Anton“ ist ein westfälischer und norddeutscher Ausdruck für die dampflokbetriebene Eisenbahn. Von 1899 bis 1960 verkehrten auf der Strecke Soest-Brilon Personenzüge. Wie im Münsterland, so auch im Möhnetal, sprach man nur vom „Pengel-Anton“ oder vom „Kiepenkerl“. Im Jahr 1970 wurde auch der Güterverkehr zwischen Soest und Belecke eingestellt und die Gleise entfernt. Der brachliegende Bahnkörper wurde ab 1985 für den Radverkehr hergerichtet.
Ab Brilon radeln wir den Pengel-Anton-Radweg durch den Naturpark Arnsberger Wald entlang der Möhne mit leichtem Gefälle. In Rüthen erreichen wir schnell den Kreis Soest. Zwischen Rüthen und Belecke sehen wir die verschiedenen Landschaftsmerkmale dieser Region. Nördlich der Route entdecken wir die Ackerflächen am Südhang der Haar, südlich unserer Strecke die ausgedehnten Waldgebiete des Naturparks Arnsberger Wald.
Von 2010 bis 2014 lief hier das Life+ Projekt Möhne. Noch in den 1950er Jahren wurde die Aue der Möhne durchgehend als Grünland genutzt. Dazu wurden Flächen entwässert, andere Flächen bewässert. Später fielen viele Flächen brach oder wurden mit Rotfichte aufgeforstet. Der Fluss wurde begradigt und die Ufer vielfach befestigt. Ziel des Life-Projektes war der Rückbau, um die Eigendynamik der Möhne wieder zu aktivieren. Mit Baggern wurden Nebenläufe geschaffen und Mäander angelegt, um eine Laufverlängerung der Möhne zu schaffen. Um die Dynamik im Fluss zu erhöhen wurde Totholz in Form von Baumstämmen in den Fluss eingebaut. In der Aue wurden Fischteichanlagen entfernt und viele Brachflächen und Fichtenwälder in ursprüngliches Grünland umgewandelt.
Am Skywalk in Allagen, wo wir eine Pause einlegen werden, haben wir einen faszinierenden Blick auf das renaturierte Möhnetal.
Flussabwärts radeln wir nun entlang der Möhne und erreichen hinter Völlinghausen den Möhnesee. Hier verlassen wir die alte Bahntrasse, die (auch sehr empfehlenswert) in weiten Schwüngen und in sanften Steigungen aus dem Tal hinauf auf den Höhenrücken des Haarstrangs und von dort zur Hansestadt Soest führt. Wir bleiben jedoch am Südufer der Möhnetalsperre.
In den Jahren zwischen 1908 bis 1912 wurde die Staumauer der Möhnetalsperre gebaut und 1913 eingeweiht. Dem nun aufgestauten See mussten 140 Bauernhöfe mit 700 Menschen weichen. Die Möhnetalsperre kann über 100 Mio. Kubikmeter Wasser aufnehmen. Ohne sie würde die Ruhr zu bestimmten Zeiten wenig Wasser führen.
Die Staumauer wurde im Zweiten Weltkrieg durch einen britischen Bombenangriff am 17. Mai 1943 mit eigens zu diesen Zweck konstruierte über das Wasser hüpfende Rollbomben zerstört. Aufgrund der hierdurch entstandenen Flutwelle, die sich über die Möhne bis weit ins Ruhrtal ergoss, kamen über 1600 Menschen ums Leben. Der von der Abwurfstelle am weitesten entfernte Todesfall in Zusammenhang mit der Flutwelle ereignete sich in Essen-Steele, über 100 km jenseits der Staumauer. Ein Mahnmal am früheren Kloster Himmelpforten erinnert heute an die Toten der Katastrophe.
Etwa 13 Flusskilometer unterhalb des Sperrwerkes mündet die Möhne bei Neheim in die Ruhr. Die Stadt ist heute ein Ortsteil von Arnsberg und wurde damals von der 12 m hohen Flutwelle besonders schwer getroffen. Die meisten Tote waren Zwangsarbeiter aus dem Neheimer Lager „Möhnewiesen“, das durch die Flutwelle total zerstört wurde. In Neheim gibt es vor der St. Johannes Kirche eine weitere Gedenkstätte.
Die Ruhr Die Talsperre ermöglicht eine Niedrigwasseraufhöhung, wodurch 20 Wassergewinnungsanlagen 2,2 Mio. Menschen im nördliche Ruhrgebiet mit Trinkwasser versorgen. Auch die anliegende Industrie wird mit großen Mengen an Rohwasser aus der Ruhr versorgt.
Geeignet für | Typen (nach Dauer und Tageslage) | Besondere Charakteristik /Thema | Weitere Eigenschaften |
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Alltagsrad Mountainbike Rennrad Pedelec |
Tagestour |
Natur |
Bahnfahrt Zusatzkosten ( z.B. Eintritte, Fährtickets) Einkehr in Restauration |
Tourlänge | Geschwindigkeit | Oberflächenqualität | Anstiege | Höhenmeter |
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105 km | 19 km/h | durchgehend Asphalt | hügelig | 820 m |