Die Tour beginnt auf dem Domplatz und führt zunächst zum Rathaus, wo der Radler bestes historisches Kopfsteinpflaster kennenlernt. Im historischen Rathaus wurde1648 der Westfälische Friede geschlossen.
Von dort aus geht es weiter zur Clemenskirche, erbaut nach den Plänen von Johann Conrad Schlaun, der uns später noch einmal begegnen wird. Danach folgt das Stadtmuseum und das Lackmuseum. Letzteres ist eine Einrichtung der BASF Coatings GmbH und ist häufig ein Ort für zahlreiche kulturelle Veranstaltungen.
Aus der Beschaulichkeit der Innenstadt wechselt der Radler jetzt in das Verkehrsgewühl Münsters bei der Überquerung der Eisenbahnstraße und der Unterquerung der Bahnhofsgleise. Auf der wenig attraktiven Bremer Straße und deren Verlängerung wird dann der Hafen erreicht.
Dort angekommen kann man bei einer ersten Pause in den zahlreichen gastronomischen Betrieben von den Wassern des Hafens und des Dortmund-Ems-Kanals träumen und sich auf eine gedankliche Reise bis zur Nordsee begeben.
Auf einer jetzt längeren Strecke erreicht man unterwegs die Geschäftsstelle des ADFC, wo bei entsprechenden Öffnungszeiten Informationen rund ums Fahrrad und evtl. kleine technische Hilfeleistungen erlangt werden können. Die Geschäftsstelle liegt im Hansaviertel, mit dem nahen Hafen eines der angesagtesten Viertel der Stadt. Hier gibt es viele Cafés, Kneipen, Restaurants und Theater.
Auf dem lebhaften Kaiser Wilhelm Ring erreicht man mit der Hausnummer 28 die Villa ten Hompel Die ehemalige Fabrikantenvilla war zur Zeit des Nationalsozialismus Sitz der Ordnungspolizei und im Nachkriegsdeutschland Ort der Entnazifizierung und Dezernat für Wiedergutmachung.
Nach einem 180 Grad Schwenk geht es durch nette münstersche Straßen zur Promenade. Diese dem Fahrradverkehr vorbehaltene Ringstraße um die Altstadt von Münster ist entstanden aus der ehemaligen Befestigungsanlage der Stadt. Hervorstechendes Merkmal ist die vierreihige Allee.
Nach einer sanften Linkskurve kommt ein weiteres Relikt der alten Stadtbefestigung ins Blickfeld – der Zwinger. Er diente häufig als Gefängnis und im 17. Jahrhundert als Mühle zum Mahlen von Schwarzpulver. Seit 1900 ist der Zwinger ein Denkmal und lässt sich zu bestimmten Zeiten besichtigen.
Danach verlässt man die Promenade und biegt ab ins rechts gelegene Kreuzviertel, eines der begehrtesten Wohnareale in Münster. Im Mittelpunkt steht die Kreuzkirche, eine neugotische Basilika mit einem Turm von stattlichen 87 Metern Höhe.
Nach einer Umrundung der Kirche führt die Tour zurück in die Altstadt und man passiert den rechtsgelegenen Buddenturm, um 1150 als Wehrturm errichtet. In seiner langen Geschichte diente er u.a. auch als Gefängnis, als Wasserturm und Magazin für Schießpulver.
Auf der lebhaften Vossgasse passieren wir das Stadttheater. Weiter geht es über den Bült, und wir biegen nun rechts in die Asche ab. Wenige Meter voraus erschien die Dominikanerkirche, ursprünglich Teil einer alten Klosteranlage. Mit dem Foucaultschem Pendel, ein Geschenk vom Künstler Gerhard Richter, erfährt dieser Ort eine neue Dimension, die über die Stadt weit hinausgeht.
Über den Alten Steinweg erreichen wir die zweigeteilte Stadtbibliothek. Nur wenige Schritte weiter präsentiert sich das Krameramtshaus, das sich mit dem eingegliederten „Haus der Niederlande“ fächerübergeifend der Lehre, Forschung und Dienstleistung der Niederlande und Flandern widmet.
Etwas weiter erhebt sich die Lambertikirche mit ihrer herausragenden Besonderheit - den drei an der südlichen Seite des Turms befestigten Eisenkörben. In ihnen wurden im Jahr 1536 die Leichname der drei Anführer aus dem Täuferreich, Jan van Leiden, Bernd Krechting und Bernd Knipperdolling nach ihrer Hinrichtung zur Schau gestellt.
Die Tour führt weiter über heftiges münstersches Kopfsteinpflaster zur Überwasserkirche. Ihr Name leitet sich von „über dem Wasser“ ab, da sie westlich des Doms auf der gegenüberliegenden Seite der Aa liegt.
Noch ein wenig, jetzt sanfteres, Kopfsteinpflaster und der Radler steht vor dem Antiquariat Solder/Wilsberg. Über den Rosenplatz und die Überwasserstraße führt die Route am südlichen Kuhviertel vorbei, ein Areal mit studentisch geprägten Altstadtkneipen.
Nach Überquerung der B54 begegnet der Besucher erneut Johann Conrad Schlaun, dem Architekten des Fürstbischhöflichen Schlosses in Münster. Seit 1954 ist es Sitz der Westfälischen Wilhelms Universität.
Die Route folgt noch ein wenig der Promenade, zweigt dann nach rechts ab, um über die Himmelreich-Allee zum Aasee zu gelangen. Auch hier lohnt sich eine längere Pause. Eine Umrundung des Aasees führt über die Torminbrücke und zur Bismarckallee zum „Jugendgästehaus“ –Münsters Jugendherberge.
300 m weiter passiert der Radler die Mensa und taucht dann wieder in den brodelnden Verkehr der B54 ein, um zur letzten Sehenswürdigkeit der Tour, dem LWL-Museum zu kommen. Mit mehr als 300.000 Exponaten ist es das zentrale Museum für Kunst und Kultur in Westfalen.
Ernst Metzler
Geeignet für | Besondere Zielgruppe | Typen (nach Dauer und Tageslage) |
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Alltagsrad Mountainbike Rennrad Liegerad Pedelec Tandem Anhänger / Dreirad |
Familien |
Halbtagestour |
Tourlänge | Geschwindigkeit pro Tag | Oberflächenqualität | Anstiege | Höhenmeter |
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15 km | < 15 km/h | fester Belag | flach | 0 m |