Auf jüdischen Spuren (Werden-Kettwig)

Achtung: max. 30 Teilnehmer nach vorheriger Anmeldung, daher bitte verbindlich anmelden!
Der Anmeldeschluss ist am 17.06. 12:00 Uhr
Die Radtour ist kostenfrei

Unter fachkundiger Leitung von Dr. Robert Uri Kaufmann beginnt die Tour an der Alten Synagoge Essen und führt über Rüttenscheid nach Werden und Kettwig. Die Tour führt dann über den Ruhrtalradweg und den RS1 wieder nach Essen und endet dann wieder in der Innenstadt.

Lange zu wenig gewürdigt wurde die Geschichte des ländlichen Judentums. Dieses war auch im Rheinland bedeutend, nachdem bis 1520 fast alle Juden aus den Städten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation vertrieben worden waren. Vom 16. Bis zum Ende des 19. Jahrhundert waren die Landjuden die wichtigste Gruppe. Sie waren Hausierer, Metzger, Getreide-, Häute- und Viehhändler und betrieben „Recycling“ (Alteisenhandel). Hebraismen prägten die Viehhändlersprache bis 1933. 1756 siedelten sich in Kettwig vor der Brücke jüdische Familien an. Von hier nutzten einige Juden die Zeit der Gleichberechtigung zwischen 1807 und 1814 („Grossherzogtum Berg“) zur Ansiedlung in Werden (1808 Metzgerfamilie). So befindet sich der älteste erhaltene Friedhof im Umfeld Essen am Blomericher Weg. In Werden war die Familie Leopold Simon bedeutend. Sie übernahm die Schreinerei Döllken und stellte Bilderrahmen her. Mit 600 beschäftigen war sie der zweitgrösste Arbeitgeber in Werden. 1938 wurden beide Betsäle zerstört, ein 1914 gegründetes Altersheim auf dem Pastoratsberg für die NS-Frauenschaft konfisziert.

An den einzelnen Stationen wird es wissenswerte Erläuterungen zum jüdischen Leben und ehemaliger jüdischer Einwohner & Unternehmer geben.

Da auch jüdische Friedhöfe besichtigt werden, bitte unbedingt auch an Kopfbedeckung und festes Schuhwerk denken.

Dauer: ca. 6 Stunden.