Wie uns die Düssel zum Narren hält

Bei der Suche nach der Düssel-Quelle kann man eigentlich kein Fahrrad gebrauchen: die angeblich vier bis acht Quellgewässer liegen überwiegend versteckt in Gestrüpp und Morast, so dass die Düssel schon hier beginnt, einen zum Narren zu halten. Dies hat aber die Karnevalisten „Düsseldorfer Jongs“ nicht davon abgehalten, den Quell-Ursprung zu „finden“: an einer Stelle, an der mittlerweile gar kein Wasser mehr fließt, haben sie einen Stein gesetzt und ihn Düssel-Quelle genannt.

In Düssel, das mit seinen knapp 3000 Einwohnern ein Dorf ist, aber nicht Düssel-Dorf heißt, wird die Narretei fortgesetzt. Bei der Weiterfahrt erreichen wir Gruiten mit der nächsten Kuriosität: hier fließt eine „Kleine Düssel“ in die Düssel. Sie kommt weitab aus einem Quellgebiet nahe der A46. Später erreichen wir die Stadtgrenze von Düsseldorf, das zwar so heißt, mit 620.000 Einwohnern aber alles andere als ein Dorf ist. Die Düssel wäre keine Düssel, wenn sie einfach Düssel bliebe.

In Gerresheim teilt sie sich in die Nördliche und die Südliche Düssel. Folgen wir der Südlichen Düssel, so kommen wir an einem Spielplatz vorbei, auf dem ein riesiger Wal den Anschein erwecken soll, als sei die Düssel ein großer Fluss. Und vor dem Sandträgerweg sieht es so aus, als ob die Düssel renaturiert sei; diese Illusion hält aber nur kurz an.In Wersten mündet der Eselsbach in die Südlichen Düssel, die nach kurzer Zeit unter der A 46 verschwindet. Von uns unbemerkt gibt sie dann viel Wasser ab an den Brückerbach. Dieser fließt auf kürzestem Weg zum Rhein.Damit es nicht langweilig wird, heißt die Düssel später „Innere Südliche Düssel“. Eine „Äußere Südliche Düssel“ ist aber auf keiner Karte zu entdecken.

Hinter dem „Alter Hafen“ mündet die Düssel unterirdisch und für uns unsichtbar in den Rhein. Damit wir das glauben können, hat der Boden am Rheinufer eine symbolische Kennzeichnung. So hält uns die Südliche Düssel zum letzten Mal zum Narren, indem sie in den Rhein fließt und sich nicht von einem Abwasserkanal unterscheiden lässt.

Die Rückfahrt erfolgt individuell mit der Bahn vom Hbf Düsseldorf oder dem S-Bahnhof D-Gerresheim aus oder mit dem Rad bis zum Startpunkt.

Für die Bahnfahrt zurück benötigt ihr ca. 10 Euro.