Die BI Rückenwind und der ADFC Offenburg rufen zur Gedenkveranstaltung für Natenom am Sonntag, 11.02.2024 um 12:30 Uhr am Historischen Rathaus auf.
Nach der bundesweiten Schweigeminute um 13:00 Uhr radeln wir gemeinsam zu den Ghost Bikes in Offenburg und zurück zum Ausgangspunkt (ca. 13 km, langsames Tempo). Das Ende ist für ca. 15:30 Uhr angedacht.
Die Veranstaltung ist als Demo angemeldet.
Am Sonntag, den 11. Februar, um 13:00 Uhr schweigen tausende Radfahrende in Deutschland, um des verstorbenen Radaktivisten Natenom zu gedenken und sichere Infrastruktur bundesweit einzufordern. Zahlreiche Organisationen rufen in vielen Städten zu Mahnwachen und Gedenkfahrten auf.
Radfahrende in ganz Deutschland sind über Natenoms Tod entsetzt. Denn er hat mit viel Einsatz für gute, sichere Radwege und gegen rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr gekämpft. Ausgerechnet er wurde auf seiner täglichen Pendelstrecke nahe Pforzheim von einem Autofahrer gerammt. Er starb noch am Unfallort.
Seit Jahrzehnten engagieren sich tausende Menschen für die Verkehrswende. Mehr als eine Million Menschen haben bereits für fahrradfreundliche Städte und Gemeinden unterschrieben. 54 Radentscheide wurden bundesweit aus der Zivilgesellschaft angestoßen. Trotzdem stellen alle fest: Auf der Straße kommt so gut wie nichts voran. Das „Auto im Kopf“ verhindert in Bund, Ländern und Kommunen, dass Radfahrerende und Fußgehende als gleichwertige Verkehrsteilnehmende wahrgenommen werden. Die Gesetze, allen voran das Straßenverkehrsgesetz (StVG) und die dazugehörige Straßenverkehrsordnung (StVO), unterbinden jeden noch so zaghaften Versuch, die Hierarchie mit König Auto an der Spitze aufzubrechen.
Der Bundesrat hat vor wenigen Monaten eine Reform dieser Gesetze abgelehnt. Damit wird in Deutschland weiter eine Mobilität verhindert, die sich nach den Bedürfnissen der Menschen richtet, statt nach denen der Autos. Stattdessen sterben täglich Radfahrerende und Fußgehende auf den Straßen. Jeden einzelnen Tag werden acht Kinder, Väter, Mütter, Schwestern, Brüder nie wieder nach Hause kommen.
„Uns reicht’s! Verkehrsminister Wissing (FDP) oder die Bundesregierung müssen schleunigst einen Vermittlungsausschuss anrufen, um das Gesetz zu reformieren. Wir brauchen ein Bekenntnis zur Verkehrswende von Bund und Ländern. Es geht um Gesundheit und Leben der Menschen und auch um Klimaschutz!“
Kinder und ältere Menschen sind die häufigsten Opfer unter den ungeschützten Verkehrsteilnehmer*innen – diese Menschen profitieren am meisten von einer menschenfreundlichen Mobilität. Aber auch Autofahrende, die auf ein Kfz angewiesen sind, kommen schneller und sicherer voran, wenn viele auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Statt Stau und Parkplatznot können sich Städte und Gemeinden durch Grünflächen und Lebensqualität auszeichnen.
#VisionZero-Gedenkfahrten, Mahnwachen und/oder Schweigeminuten sind bereits in folgenden Städten geplant: Berlin, Bremen, Dortmund, Dresden, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, Mainz, Marburg, Offenburg, Pforzheim, Stuttgart, Ulm/Neu-Ulm, Wiesbaden und Würzburg.
Dem Nachruf vom ADFC BW schließen wir uns voll an: https://bw.adfc.de/artikel/nachruf-natenom
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